Haltung

Bevor man sich also eine Katze anschafft, sollte man sich im Klaren darüber sein, wie man sie halten will, ob im Haus oder mit Freigang, allein oder in Gesellschaft.
Und dann sollte man sich auch danach richten, was die Leute sagen, die sich bisher um die Tiere gekümmert haben, denn die wissen meist am Besten, wie jede einzelne Katze „tickt“. Häufig kann man ältere Tiere, die bisher allein gelebt haben, auch weiter allein halten, sie fühlen sich meist in der Gesellschaft anderer Katzen nicht wohl. Manchmal wären neue Katzenbesitzer wirklich besser mit einem älteren Tier bedient, aber die meisten möchten lieber ein Jungtier, weil sie glauben, es ließe sich noch formen. Hinterher ist das Geschrei groß, denn das aufgeweckte Jungtier will nicht nur kuscheln, nein, es krabbelt in der Gardine
herum, kriecht hinter Schränke, die man dann abbauen muss und frisst den Rohrreiniger und muss dann für viel Geld beim Tierarzt behandelt werden.
Nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird: natürlich sollen auch die kleinen Kätzchen ihren Platz an der Sonne finden, aber vergesst nicht: auch die werden schnell groß, und die Tierheime sitzen voll mit tollen, ausgewachsenen Katzen, die fast keine Chance mehr haben, noch einmal einen Dosenöffner zu finden.
Sollte man sich entschließen, die Katze nur im Haus zu halten, empfiehlt es sich, ein Katzenpärchen zu nehmen, entweder ein Geschwisterpaar, oder, s. o., ein Paar, dass schon lange zusammen ist.
Damit das Zusammenleben von Anfang an klappt, sollte man einige Dinge beachten:Die Katzen sollten immer frisch gefüllte Wasser- und Futternäpfe (Trockenfutter) haben. Dabei sollten die Näpfe nicht direkt nebeneinander stehen. Katzen krümeln schon mal und mögen dann das Wasser nicht mehr. Außerdem sollten die Näpfe nicht in der Nähe der Katzentoilette stehen. Katzen haben ein feines Näschen und mögen das nicht.Mindestens eine Katzentoilette pro Katze, manchmal sogar mehr. Es gibt Katzen, die nur auf eine komplett saubere Toilette gehen, sobald sie benutzt ist, werden sie unsauber.Katzen lieben kuschelige Rückzugsmöglichkeiten, an denen man sie auch nicht stören sollte. Ein teurer Kratzbaum trifft nicht immer den Geschmack der Katze. Katzen brauchen Schmuseeinheiten. Wenn ihre Katze schmusen will, nehmen Sie sich die Zeit, andersherum sollten Sie ihre Katze nicht wecken, wenn Sie mit ihr kuscheln wollen.Katzen teilen sich die Wohnung in „Sozialräume“ ein: es gibt bestimmte Orte, da wird geschlafen, Orte, an denen man spielt, an denen man frisst und an denen man seine Notdurft verrichtet. An den (unsichtbaren) Übergängen dieser Sozialräume sind „Türen“, die Katzen häufig durch kratzen kennzeichnen. Es sind fast immer die gleichen Stellen, deshalb kann man, um sein Mobiliar zu schonen und Ärger zu vermeiden, diese Übergänge mit Sisalbrettern versehen. Sie sehen häufig sogar sehr dekorativ aus.
Bei der Auswahl des Kratzbaums sollte man darauf achten, dass die Liegeflächen groß genug sind und sich die Katzen etwas anlehnen können. Viele Kratzbäume gehen wie Säulen in die Höhe, die Sisalstangen sind so kurz, da kann sich gerade noch ein Katzenwelpe dran ausstrecken und an große Liegeflächen ist nicht zu denken. Die Leute wundern sich dann, warum der Baum nicht benutzt wird.
Sollten sie, als Wohnungskatzenhalter, darüber nachdenken, mit ihrer Katze am Geschirr spazieren zu gehen: bitte, lassen Sie es, dem Tier zuliebe, bleiben. Katzen gewöhnen sich i. d. R. nicht, im Gegensatz zu Hunden, an die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit. Spielen Sie lieber ein wenig mit ihr und basteln ihr Spielzeug, das sie zum nachdenken anregt: ein paar leere Rollen Toilettenpapier aneinander geklebt, ein wenig Futter hinein, schon hat man eine Beschäftigung.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihrer Katze Freigang zu gewähren, so sollten Sie diese auch nutzen. Trotz aller Gefahren wie Autos, Parasiten und übertragbare Krankheiten wird Ihre Katze Ihnen für diese Wahl dankbar sein, denn sie ist ausgeglichener und kann ihren natürlich Instinkten folgen und auch mal das ein oder andere Mäuschen jagen. Bitte vergessen Sie nicht, die Katze vor dem Freigang kastrieren und kennzeichnen zu lassen. Es gibt genug Katzenelend in Deutschland, da braucht man nicht noch mehr Nachwuchs, außerdem verhindert man durch Kastration gefährliche Revierkämpfe.

Die Kennzeichnung ist wichtig, falls Ihre Katze doch einmal davonläuft. Ohne Kennzeichnung ist die Chance gleich null, seinen Liebling noch einmal wieder zu finden.