Erkrankungen
Parasitäre Erkrankungen
Die Toxoplasmose kennen die wenigstens Katzenbesitzer, sie hören erst von ihr, wenn die Frau wegen einer Schwangerschaft zum Arzt geht und der fragt, ob eine Katze im Haushalt lebt. Diese Toxoplasmen können bei Frauen, die Toxoplasmose negativ sind, hauptsächlich im ersten Schwangerschaftsdrittel bei Erstinfektion fatale Folgen für das Ungeborene haben: von einer Fehlgeburt bis zu schwersten Behinderungen ist alles möglich.
Dieses Risiko kann man aber minimieren!!!
Erst einmal sollte man prüfen lassen, ob man nicht schon positiv ist, denn die Gefahr besteht nur bei Erstinfektion. Dann kann es sein, dass die Katze überhaupt keine Toxoplasmen hat bzw. deren Oozysten gar nicht ausscheidet. Das kann man durch regelmäßige Kotuntersuchungen erfahren. Dann sollte man wissen, dass diese Oozysten einen Reifeprozess von 2 Tagen durchlaufen, ehe sie reifen. Eine tägliche Komplettreinigung und Desinfektion des Katzenklos während der Schwangerschaft verringert das Risiko weiterhin. Diese Reinigung sollte dann vernünftigerweise nicht gerade von der Schwangeren selbst durchgeführt werden.
Auch auf Gartenarbeit und den Genuss von rohem Schweine- und Schaffleisch sollte man in der Zeit verzichten, denn auch fremde Katzen setzen Kot in der Gartenerde ab.
Würmer sind Parasiten, mit denen hauptsächlich Freigänger häufiger mal zu tun haben. In erster Linie sind da zu erwähnen die Spulwürmer, die Hakenwürmer und die Bandwürmer. Diese Parasiten leben im Darm, können aber je nach Entwicklungsstadium auch durch den gesamten Körper wandern und Organe schädigen. Diese Parasiten sind auch auf Menschen übertragbar, daher sollten regelmäßig (ca. alle 3 Monate) Wurmkuren gemacht werden und die Katzentoilette sollte täglich gereinigt werden.
Flöhe sind lästige kleine Plagegeister, die die Katze das ganze Jahr über befallen können, deren Hochsaison aber Sommer und Herbst ist. Man sollte wissen, dass nur ein Bruchteil der Flöhe auf dem Wirt sitzt, ein Großteil, darunter auch die Eier, Larven und Puppen, sich aber in der Umgebung befinden. Flohbisse können Allergien auslösen, aber sie übertragen auch eine bestimmte Bandwurmart, den sog. Gurkenkernbandwurm und auch Bakterien. Daher sollte nach der Flohbehandlung immer eine Entwurmung gemacht werden.
Grundsätzlich ist der Mensch nur ein Fehlwirt des Katzenflohs, d. h. der Floh beißt ein paar Mal zu, merkt, es schmeckt ihm nicht und geht dann wieder. Die Nebenwirkungen, Juckreiz, Entzündungen, Allergien können aber auch beim Menschen auftreten. Daher sollte bei massivem Flohbefall auch eine gründliche Reinigung der Umgebung an erster Stelle stehen.
Viruserkrankungen
Der Katzenschnupfen ist eine sehr häufige Erkrankung junger, ungeimpfter Katzen und Katzenwelpen, die von einer ungeimpften Mutter stammen, aber auch ältere ungeimpfte Tiere können erkranken. Hauptsächlich wird der Katzenschnupfen von zwei Viren verursacht: dem Rhinotracheitis- und dem Calicivirus, wobei häufig weitere Erreger beteiligt sind. Tiere, die den Katzenschnupfen überlebt haben und gesund aussehen, können andere Tiere anstecken, ebenso stecken gerade erkrankte Tiere die anderen an.
Katzenschnupfen kann verheerende Folgen haben und führt häufig bei Nichtbehandlung bis zum Tod. Er beginnt meist mit Niesen und Augen- und Nasenausfluss, der bald eitrig wird. Fieber, Appetitmangel, Teilnahmslosigkeit kommen dazu, die Nasenlöcher verkleben, die Katze atmet durch den Mund, dadurch gelangt die Infektion bis in Bronchien oder gar die Lunge. Es können auch schmerzhafte Geschwüre an der Maulschleimhaut auftreten. Die Tiere verenden häufig qualvoll.
Die Katzenseuche, hervorgerufen durch das Parvovirus, kann ungeimpfte Tiere jeden Alters befallen, häufig jedoch Jungtiere. Das auslösende Virus ist extrem widerstandsfähig und überlebt in der Umwelt meist Jahre. Es kann auch vom Menschen über Kleidung und Schuhwerk übertragen werden. Die ersten Symptome sind Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und allgemeine Unlust. In diesem Stadium haben die Tiere oft hohes Fieber. Kurz darauf erbrechen sie massiv, bis nur noch Gallenflüssigkeit kommt. Hinzu gesellt sich ein unstillbarer Durchfall, teilweise mit Blutbeimengungen und Darmfetzen. Die Tiere sterben an Austrocknung. Eine Therapie ist aufwendig, kostenintensiv und deren Erfolg hängt entscheidend davon ab, in welchem Stadium die Therapie beginnt.
Die Tollwut gehört zu den Zoonosen, ist also auf den Menschen übertragbar und endet immer tödlich. Sie wird bei Haustieren fast ausschließlich durch den Biss von infizierten Füchsen übertragen. Diese Viruserkrankung gehört aufgrund ihrer Gefährlichkeit zu den anzeigepflichtigen Seuchen und unterliegt der staatlichen Kontrolle. Behandlungsversuche tollwutverdächtiger Tiere sind verboten, sie werden getötet, wenn nicht nachgewiesen werden kann, dass sie geimpft sind.
Das Virus greift das zentrale Nervensystem an und ruft Wesensveränderungen, Aggressivität und Lähmungserscheinungen hervor. Später dann Ruhelosigkeit, Gleichgewichtsstörungen und Lähmungen, häufig auch eine Phobie vor Wasser.
FIV, auch Katzenaids genannt, wird durch das Feline Immunschwäche Vivus ausgelöst. Es ist die häufigste infektiöse Todesursache bei Katzen. Das Virus ist mit dem menschlichen HIV verwand, ist aber nicht übertragbar und befällt nur Katzen. Übertragen wird es häufig durch Bisse, z. B. bei Revierkämpfen oder beim Geschlechtsakt (diese Art der Übertragung ist aber noch nicht zu 100% abschließend geklärt). Auch infizierte Muttertiere können den Virus bereits im Mutterleib übertragen oder beim Säugen. Nach der Ansteckung können Jahre bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen. Das Virus befällt das Lymphsystem, also die Immunabwehr. Häufig sind Entzündungen der Maulschleimhaut oder der Haut zu beobachten. Auch Erkrankungen der Harnblase, des Atmungsapparates, Durchfälle und zentralnervöse Störungen kommen vor. Es kann zum Nierenversagen kommen. Die Diagnose FIV kann eindeutig nur über einen Bluttest gestellt werden.
Behandlungen beschränken sich auf die Stärkung der Immunabwehr, einen Impfstoff gibt es nicht. Bei Freigängern kann das Risiko einer Infektion nur durch Kastration verringert werden (weniger Revierkämpfe – geringeres Infektionsrisiko). Die Krankheit verläuft immer tödlich.
Das Feline Leukämie Virus (FeLV) wird von infizierten in großen Mengen über den Speichel ausgeschieden, daher kann es sowohl durch direkten Kontakt als auch über Futternäpfe und Katzenklos übertragen werden. Die Symptome sind sehr vielfältig, ein Nachweis erfolgt über das Blut.
Erkrankte Tiere werden immer schwächer, magern ab, das Blut verändert sich, es können bösartige Tumore entstehen. Aufgrund der fehlenden Abwehrkräfte ist das Tier für andere Infektionen anfällig, auch Organe können betroffen sein.
Eine Impfung ist möglich, aber auch sie bietet keinen 100%igen Schutz vor Ansteckung.
Eine Behandlung ist nicht möglich, lediglich eine Stärkung der Abwehrkräfte. Die Krankheit verläuft immer tödlich.
Die Feline infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Erkrankung, die durch das Coronavirus hervorgerufen wird. Diese werden mit dem Kot ausgeschieden und von anderen Katzen über Nase oder Maul aufgenommen. Da das Virus in der Umwelt bis zu 6 Wochen überlebt, kann eine Infektion auch durch Kleidung und Schuhe stattfinden.
Das Coronavirus ist bei ca. 50 % aller Katzen nachweisbar, aber nur bei ca. 5% bricht die Krankheit aus. Möglicherweise verändert sich das Virus bei einem Teil der Katzen.
Die Krankheit beginnt meist mit Fieber, Lustlosigkeit und Appetitmangel. Meist entsteht dann die feuchte Form der FIP, Wasser lagert sich in der Bauchhöhle an, der Bauch wird immer dicker. Diese Form ist dann leicht nachzuweisen.
Es gibt auch die trockene Form der FIP, die nur über einen Bluttest nachgewiesen werden kann.
Die Krankheit endet immer tödlich.